Das Kursprogramm Geist und Materie
Übersicht über die Lernbereiche und Zeitrichtwerte
Zeitrichtwerte
Jahrgangsstufe 11insg. 60 Ustd.
Lernbereich 1: Wahrheit und Wissen 6
Lernbereich 2: Die kopernikanische Wende 6
Lernbereich 3: Der Beitrag der modernen Physik
zur Revision unseres Weltbildes10
Lernbereich 4: Die Kabbala als Spiegel physikalischer Erkenntnisse 6
Lernbereich 5: Entstehung des Lebens und seiner Formen 16
Lernbereich 6: Das anthropische Prinzip 2
Lernbereich 7: Der Zufall und das Nichts 2
Lernbereich 8: Interdisziplinäre Vorstellungen von Bewusstsein (I-III) 12
Jahrgangsstufe 12insg. 52 Ustd.
Lernbereich 1: Interdisziplinäre Vorstellungen von Bewusstsein (IV – V)16
Besuch des MPI für Neurologie und Kognitionswissenschaften 4
Lernbereich 2: Zeit und Bewusstsein 14
Lernbereich 3: Religiöse Vorstellungen von Geist 4
Lernbereich 4: Freiheit 14
Spezielle Ziele für die Jahrgangsstufen 11/12:
Entwickeln der Fähigkeit zur Texterschließung
Die Schüler erkennen, dass philosophische wie theologische Texte aufgrund ihrer Dichte und Komplexität einer intensiven Auseinandersetzung bedürfen. Sie lernen, deren Inhalte selbstständig oder durch die Technik des Gesprächs zu erfassen, zu prüfen und in den Zusammenhang eigener Erfahrungen zu stellen. In der Auseinandersetzung mit fremden Texten entwickeln sie ihre begrifflichen und argumentativen Fähigkeiten.
Sensibilisierung für die Grenzen menschlicher Erkenntnismöglichkeiten
Die Schüler erkennen, dass naturwissenschaftliche Erkenntnisse weltanschaulich interpretiert werden können. Sie lernen, den wissenschaftlichen Anteil einer ins gebildete Allgemeinbewusstsein übergegangenen Theorie von ihrer weltanschaulichen Interpretation zu unterscheiden und zu akzeptieren, dass solche Interpretationen nicht per se negativ zu beurteilen sind, sondern zur conditio humana gehören, insofern sie der Tatsache Rechnung tragen, dass der Mensch letzte Fragen nicht definitiv beantworten kann. Sie akzeptieren, dass jenseits der lösbaren Fragen das Reich des persönlichen Glaubens (in der Variante atheistischer Überzeugung genauso wie in Form verschiedener religiöser Überzeugungen) beginnt und auch sein Recht hat. Sie lernen Texte von Philosophen und Theologen kennen, in denen dieser erkenntnistheoretische Standpunkt entwickelt wird.
Entwickeln der Diskursfähigkeit
Wie im Fach Philosophie entwickeln die Schüler in der Konfrontation mit weltanschaulichen Deutungsansätzen eigene Argumentationen und setzen sich mit eigenen und fremden Positionen auf fachgerechte Weise auseinander. Sie sind in der Lage, diese Argumentationen in angemessener Form zu präsentieren und zu verteidigen. Sie lernen, andere Standpunkte und die zugrunde liegenden Glaubens- und Wertvorstellungen unvoreingenommen zu prüfen und dem eigenen Standpunkt gegenüber eine kritische Distanz einzunehmen.
Toleranter Umgang mit dem Andersdenkenden und Andersgläubigen und seine Grenzen
Die Schüler üben sich im toleranten Umgang mit verschiedenen weltanschaulichen Interpretationen des Naturgeschehens. Vor allem der Widerspruch zwischen atheistischen und religiösen Positionen wird erkannt und im Geiste der Toleranz diskursiv auf seinen sachlichen Kern zurückgeführt. Die Schüler erkennen, wie verhängnisvoll es sich auswirkt, wenn man Teilwahrheiten bzw. ehrwürdige alte Vorstellungen für letzte Wahrheiten ausgibt. Sie erkennen aber auch, dass die Toleranz da an ihre Grenze stößt und zur wissenschaftsfeindlichen Beliebigkeit wird, wo der Mensch sich wissenschaftlichen Erkenntnissen restlos verschließt.
Entwickeln einer fundierten Urteilsfähigkeit
Die Schüler lernen eine Vielzahl von Wissenschaftsfeldern kennen, die historisch und aktuell kontroverse Interpretationen sowohl der Sicht auf die Natur als auch des Menschenbilds ausgelöst haben. Dafür greifen sie entsprechende Kenntnisse aus den naturwissenschaftlichen Fächern (insb. Biologie, Physik) auf. Sie erkennen, dass der Mensch trotz aller wissenschaftlichen Fortschritte letztlich auf all diesen Feldern zu einem eigenen Urteil bezüglich der weltanschaulichen Bedeutung der Fakten und Theoreme herausgefordert ist. Sie lernen, fundierte Urteile zu fällen, die kohärent und konsistent sind. Sie werden sich der dabei entstehenden Begründungsprobleme bewusst.
JAHRGANGSSTUFE 11: 60 STUNDEN
Lernbereich 1: Wahrheit und Wissen 6 Ustd.
Kennen und unterscheiden der Begriffe
Wahrheit, Weisheit, Wissen Begriffsanalyse
- Verwendung der Begriffe in versch. Berufen
- Grenzen der Erkenntnis (Kant)
Intellektuelle Redlichkeit
Sich positionieren zu unterschiedlichen Versuchen, die Wirklichkeit zu erschließen
Offenbarungen (biblische, mystische)
=> RE/e Kl 10 LB 1, GK 11 LB 1
Einsames Nachdenken (Nietzsche)
Wissenschaftliches Arbeiten
Kommunikation/Gespräch
Kennen und unterscheiden der grundsätzlichen Methoden von Geistes- und Naturwissenschaften
Ansetzen bei Erfahrungen mit Schulfächern
-
-Empirisch forschende Wissenschaft
Galilei
- Hermeneutik Gadamer
=> RE/e Kl. 10 LB 1
Lernbereich 2: Die kopernikanische Wende6 Ustd.
Kennen des Paradigmenwechsels bezüglich der physikalischen Grundüberzeugungen zu Beginn der Neuzeit
- Grundsätze der aristotelischen Physik
- Überwindung dieser Physik zu Beginn der Neuzeit
Gegenüber von Himmels- und Erdphysik
Definition des Elements
Gründe für Bewegungen
=> Ph Kl. 9 LB 3, Kl. 10 LB 4
Kennen des Paradigmenwechsels bezüglich der Methoden wissenschaftlichen Arbeitens
Rolle
- des Beobachtens
- des Experiments
- des Messens
- der Objektivität (Daston/Galison)
- Die vier Gründe des Aristoteles und ihre Neubewertung in der Neuzeit
Illustrieren der vier Gründe des Aristoteles am Hausbau insb. Bedeutungsverschiebung zwischen causa efficiens und causa finalis
Lernbereich 3: Der Beitrag der modernen Physik zur Revision unseres Weltbildes 10 Ustd.
Einblick gewinnen in die weltbildsprengende Bedeutung der Quantenwelt
Max Planck
Forschungsgeschichte
Vorgreifend neugierig machen auf die Behandlung der Quantenphysik im Fachunterricht der 12. Klasse
=>PH GK 12 LB 3; LK 12 LB 4
Kennen der Gründe für die Rückkehr des Subjekts in den Forschungsprozess:
Die Kopenhagener Deutung der Quantenphysik
Forschungsgeschichte
Heisenberg
=>PH GK 12 LB 3; LK 12 LB 2, 4
Nachvollziehendes Anwenden der Erkenntnisse auf die Interpretation der Doppelspaltexperimente
Zusammenarbeit mit Physikkollegen angedacht
Einblicke gewinnen in einige klassische Gedankenexperimente im Zusammenhang mit der Quantenphysik
EPR-Experiment
Schrödingers Kätzchen
Kennen der Gründe für die physikalische Infragestellung der Lichtgeschwindigkeit als letzter Barriere für schnelle Informationsübermittlung
Alain Aspects Experiment zur zeitgleichen Informationsübertragung verschränkter Teilchen
Einblicke gewinnen in alternative Deutungen der Quantenereignisse
Bohm, Feynman
Sich positionieren zu der Bedeutung der Quantenphysik für unser Weltbild
Lernbereich 4: Die Kabbala als Spiegel physikalischer Erkenntnisse6 Ustd.
Kennen ausgewählter Aspekte der kabbalistischen Tradition
Gershom Scholem
- En Soph
- System der Sefirot
- Kabbalistischer Schöpfungsmythos
- Vgl. mit Urknallvorstellungen
- Verweis auf Parallelen bei Jakob Böhme
Kennen lernen eines Spezialisten
Entweder eines Mystikers aus dem Kloster Buchhagen oder eines Experten (z.B. Professor Peter Zimmerling v. d. Unvers. Leipzig)
Sich positionieren zum Erkenntniswert kabbalistischer/mystischer Lehren
Lernbereich 5: Entstehung des Lebens und seiner Formen16 Ustd.
Aufgreifen der Darwin’schen Evolutionstheorie und Nachvollzug ihres durchschlagenden Erfolgs, ihrer umstrittenen Wirkung
=>BIO Kl. 10. LB 1-3
Ausschnitte aus Darwins Entstehung der Arten
- Rezeptionsgeschichte Darwin’scher politischer Ideen
Sozialdarwinismus, Rassismus, Eugenik
Kennen inzwischen gelöster/noch ungelöster wissenschaftlicher Aspekte der Evolutionstheorie
Komplexitätsdebatte beim Auge, bei Entstehung neuer Tierklassen
Sich positionieren zu der Frage, ob die Probleme prinzipiell lösbar sind
objektive Schwierigkeiten bei der Suche nach Brückentieren
Problematik des Gradualismus
Sich positionieren zu verschiedenen schöpfungstheologischen/atheistischen Konzepten
- kreationistischen Juncker, Scherer
- atheistischenDawkins, Kutschera
- vermittelnden Moltmann, Pannenberg, Altner, Heim
- komplementären Barth, Bonhoeffer, Evers
Streitgespräch fingieren oder führen (je nach Kurssituation)
=> RE/e Kl. 11, LB 1
Kennen der Bestrebungen, das Evolutionsparadigma immer weiter auszudehnen
- chem. Vorformen des Lebens
- Kosmische Evolution?Lee Smolin
- Geist Richard Dawkins
- Evolution als Algorithmus Daniel Dennett
Kennen philosophischer Einwände gegen einen weltanschaulich expansiven Darwinismus
Habermas, Kyoto-Rede
- Evolution als Oberflächenphänomen bzw. als „Suchmaschine der Natur“
Simon Conway Morris
- Darwinismus und/oder als Ideologie
Darwintexte ideologiekritisch betrachtet
Historische Erfahrungen
Uwe Hoßfeld (Jena)
=> Werteerziehung
Kennen neuerer Entwicklungen
Jürgen Neffe, Postdarwinismus
Epigenetik
Sich positionieren zu extremen Deutungen des Darwinismus
Aufblähung des Darwinismus zu einem hermetischen atheistischen Wissenschaftsparadigma (Dawkins)
=> Werteerziehung
Beurteilen der unterschiedlichen Perspektivik bei der Frage nach der Entstehung des Lebens und der Wirklichkeit des Lebendigen
literarische Antworten contra naturwiss. Auszüge aus Darwins Entstehung der Arten
Theorie der „zwei Sprachen“ (Sprachspiel)
=> Perspektivwechsel
=> BIO GK 11 LB 1 GK 12 LB 1,3,4, WP3
Lernbereich 6: Zufall und Nichts 2 Ustd.
Kennen der Begriffsgeschichte „Zufall“
Kinetische Gastheorie, Quantenphysik
=> LB 11,3
Kennen der Verwendung des Zufallsbegriffs
- bei ausgewählten Theologen Moltmann, Küng, Bonhoeffer, Heim
- in der zeitgenössischen Literatur Kundera, Frisch
Sich positionieren zu der Verwendung des Begriffes Zufall
Ausdruck einer neuen (5.) Art von causa?
Ausdruck des Zusammenpralls eigenständiger Ordnungen?
Ausdruck menschlicher Erkenntnisgrenzen?
Kennen der Verwendung des Begriffes „Nichts“ bei Mystikern, Philosophen
Jakob Böhme
Vgl. mit dem Vakuum der Quantenphysik
Lernbereich 7: Das anthropische Prinzip2 Ustd.
Kennen der Entstehung und der Grundideen des anthropischen Prinzips
Naturkonstanten
Zusammenspiel dieser Größen
Sich positionieren zu den möglichen Folgerungen
Mögliches erkenntnisleitendes Interesse bei der Entstehung der Theorie
Frage der Beweiskraft
Lernbereich 8: Interdisziplinäre Vorstellungen von Bewusstsein I-III 12 Ustd.
I. Einführung in die Bewusstseinsproblematik
Vorwissenschaftliche Problemerfassung anhand eines Romans
Stanislaw Lem, Solaris
=> Perspektivenwechsel
Einblicke in die Tradition der Bewusstseinsphilosophie gewinnen
Dualismus und Monismus
Descartes, Leibniz
Klinische Befunde bezüglich des Bewusstseins und seiner körperlichen Entstehungsbedingungen kennen lernen
Erkenntnisse der Psychopathologie
(Krankheitsbilder)
Erfahrungen aus d. Bekanntenkreis einbinden
=> Empathie
Kenntnis moderner Bewusstseinsphilosophen
Thomas Nagel „Wie es ist, eine Fledermaus zu sein“
Frank Jackson - Qualia, z.B. Farbwahrnehmung
John Searle
Thomas Fuchs
Sich positionieren zu Versuchen, den Geist völlig zu eliminieren
Patricia Churchland
Martin Mahner/Mario Bunge
Begriff des ReduktionismusE.O. Wilson
II. Beitrag der Psychologie zur Bewusstseinserhellung
Kennen der Grundzüge von Freuds Theorie
Rolle der Sexualität
Ödipuskomplex
Verdrängungstheorie
Ausschnitte aus Abriss der Psychoanalyse
RE/e GK und LK 11, LB 1
Anwenden der Unterscheidung von Natur- und Geisteswissenschaft auf Freuds Psychoanalyse
Einblicke gewinnen in alternative Strategien, mit psychischen Krankheiten umzugehen
C.G. Jung
RE/e LK 11, LB1
Verhaltenstherapie
Klinische Psychologie
=> Empathie
Nachvollziehendes Anwenden von verschiedenen Heilungskonzepten auf den Fall der Magersucht
Nur mit Einwilligung der SchülerInnen, um auszuschließen, dass die Krankheit eines Anwesenden Thema des Kurses wird
=> Empathie
Beurteilen der Bedeutung von psych. Krankheit und Gesundheit für die Bewusstseinsanalyse
Abraham Maslow
III. Beitrag der Kybernetik zur Bewusstseinserhellung
Einblick gewinnen in den Stand der Robotik
aktuelle Berichte aus den Medien
Sich positionieren zu der Frage, ob Maschinen Bewusstsein haben
Searles „chinesisches Zimmer“
Kurzweils gescanntes Gehirn
Sich positionieren, bis zu welchem Grad Mensch und Maschine verschmolzen werden können bzw. sollen
Cochlea-Implantate
Parkinson-Elektronik…
=> Werteerziehung, Empathie
Kennen der Grenzen der Berechenbarkeit durch elektronische Geräte
Alfred Gierer
Einblick geben in die Kritik an der Verdinglichung des Menschlichen als latenter Gefahr kybernetischer Phantasien
Wenn Menschen zu Dingen werden.
Spaemann: Unterschied zw. Jemand und Etwas
Literarisch-historischer Reader
(von Kant über Goethe und Marx zu Primo Levi)
=> Verantwortungsbewusstsein, Werteerziehung
JAHRGANGSSTUFE 12: 52 STUNDEN
Lernbereich 1: Interdisziplinäre Vorstellungen von Bewusstsein IV - V/16 Ustd.
IV. Beitrag der philosophischen Phänomenologie zur Seins- und Bewusstseinserhellung
Punktuelles, exemplarisches Beherrschen der philosophischen Selbstbeobachtung beim Denken, Wahrnehmen
Können wir die Entstehung von Gedanken innerlich nachvollziehen?
Orientiert an Edmund Husserls Phänomenologie
Aufgreifen von Nietzsche-Kenntnissen
=> RE/e GK und LK 11, LB 1
Beurteilen der unterschwelligen Wirkung von Nietzsches Leibesphilosophie auf unsere Kultur
Friedrich Nietzsche, Von den Verächtern des Leibes (Zarathustra)
Sprachanalyse: „Mein Bauch sagt mir…“
Sich positionieren zu Heideggers Kritik an Nietzsches unterschwelliger Ontologie
Martin Heidegger, Ausschnitte aus: Nietzsches Wort: Gott ist tot
Sich positionieren zu Lévinas Versuch, im Anderen die „Unendlichkeit neben“ uns zu sehen
Emmanuel Lévinas
- der Andere als Mensch und als Gott
=> Empathie
V. Beitrag der Neurologie zur Bewusstseinserhellung
Einblick gewinnen in Stand und Zukunftserwartungen heutiger NeurowissenschaftlerDas Manifest der 11 Hirnforscher
(aus der Zeitschrift: Geist und Gehirn)
Kennen des theoretischen Ansatzes eines bedeutenden HirnforschersAntonio Damasio:
- sein Forschungshintergrund
Antonio Damasios Bewusstseinstheorie:
- Es lässt sich kein Hirnareal ausmachen, in dem die Musterüberlagerung integriert wird.
Auszüge aus:
Descartes Irrtum
Ich fühle, also bin ich
- Das Hier-und-Jetzt-Bewusstsein als Konstituente des Wirklichen
- Gibt es einen Koordinator der Musterprozesse?
- Lässt sich der Graben zwischen neurologischen Mustern und mentalen Vorstellungen überbrücken?
Sich positionieren: Wie weit reicht die Analogie von künstlicher Intelligenz und Geist?
Computerspezialisten zu Rate ziehen
=>KL. 11, LB 9
=> Reflexions- und Diskursfähigkeit
Die großen ungelösten Fragen beurteilen:
- Kann man Elemente der formalen Logik mit der neuronalen Logik des Gehirns reibungslos verknüpfen?
Husserl, Logische Untersuchungen
- Kann man aus der Interaktion materieller Bausteine Bewusstsein ableiten?
- Ist die Ermittlung bestimmter Hirnfunktionen eine hinreichende Bedingung für die Beschreibung von Bewusstsein?
=> BIO GK 12 LB 3,4
=> RE/e LK 11 B
Kennenlernen einer philosophischen Differenz: „objektiver“ und „subjektiver“ GeistHinweis auf Hegel
Sich positionieren: ist Bewusstsein das passive Produkt neuronaler Vorgänge?
Hinweis auf Hirnplastizität (Sharon Begley)
Sonderbereich: Exkursion 4 Ustd.
Besuch des MPI für Neuro- und Kognitionswissenschaften in Leipzig.
Lernbereich 2: Zeit und Bewusstsein 14 Ustd.
Aus anderen Fächern implantieren/
kennen: Elementare Begriffe klassischer physikalischer, philosophischer und theologischer Zeittheorien
Moment, Dauer, nunc stans, Zeitstrahl, Gleichzeitigkeit, Ewigkeit
=> RE/e LK und GK 12, LB 2
Kennen der Revolution, die die Relativitätstheorie bezüglich der Vorstellung von Raum und Zeit auslöst
Einsteins spezielle Relativitätstheorie
am Beispiel verdeutlicht
=> PH GK 11 LB 5; LK 11 LB 6
Einblick gewinnen in die Ergebnisse der empirischen Zeitforschung
- Messung der Ausdehnung der Gegenwart
- Chronobiologie
Einblick gewinnen in die traditionelle Zeit-Philosophie
Aristoteles, Augustinus, Newton, Kant, Schelling, Bergson, Husserl
- Besondere Beachtung: Husserls Theorie der „Zeithöfe“
Vgl. mit „Gleichzeitigkeitsfenstern“ der Neurologen (Eva Ruhnau)
Übertragen dieser theoretischen Ansätze auf das Melodiehören
Selbstbeobachtung
Sich positionieren:
- Kann es zwei Zeiten (Zeit des Bewusstseins/Zeit des Gehirns) geben?
Benjamin Libet, Theorie der Rückdatierung
Zeitexperiment mit Metronom
- Ist Zeit ein Konstrukt des Gehirns?
Eva Ruhnau
Kennen: Theorie der zwei Zeitdimensionen
Analogie zu Abbots Zeitroman
Karl Heims Dimensionstheologie
Einblick gewinnen: Zusammenhang von Personalität und Gegenwart Merleau-Ponty
Emanuel Levinas
Sich positionieren: Kann die Theologie auf den Ewigkeitsbegriff verzichten?
Vertiefte Betrachtung aufgrund des Erarbeiteten
=>RE/e Kl 12, LB 2
Lernbereich 3: Religiöse Vorstellungen von Geist4 Ustd.
Sich positionieren zu der Frage, ob Geist prinzipiell an materielle Strukturen gebunden ist=>RE/e GK 12 WP 3
Heiliger Geist
Seele
Sich positionieren zu der Frage, ob der Begriff Seele heute auf dem Hintergrund der Hirnforschung immer noch seine Berechtigung hat
Sich positionieren zu der Frage, ob der Sündenbegriff kompatibel ist mit naturwissenschaftlichen Vorstellungen
Sünde versus Aggression,
Prädestination,
Freiheit eines Christenmenschen, Gnade
=>RE/e GK und LK 12, LB 1
Lernbereich 4: Freiheit 14 Ustd.
Kennen einer rein deterministischen Position: Pierre Simon Laplace Der Laplace’sche Dämon
=>RE/e Kl 12, LB 1
- Hamanns Kritik an Laplace
Wissenschaftsgeschichte: Hamanns Wutanfall in Kants Garten, als er von der Kant-Laplaceschen These hörte
Kennen einer vermittelnden Position:
Immanuel Kant: gestirnter Himmel versus Sittengesetz in mir
- Ist Kants Zweiteilung heute noch tragbar?
=>LB 11, 3
Kennen eines modernen Vermittlungsversuchs:
- Karl Poppers Theorie von „Wolken“ und „Uhren“
=> LB 11, 6 (Rückgriff)
Doppelte Determination durch zwei Gesetzesebenen? (Physik und Verhaltenswiss.)Beispiel des Ameisenhaufens
Einblick gewinnen in die Chaosmathematik und deren prakt. Anwendung (als Gegenstück zur Determinationsthese)
Crutchfield, Julia, Feigenbaum, Mandelbrot, Lorenz
=> RE/e LK 12 LB 2
=>PH LK 12 LB 8
- Ordnung als Sonderfall des Chaos?
Beurteilen der Determinationsthese:
Ist sie eine paradoxe Theorie?
Vertreter dieser Position:
Popper, Schelling, Hegel, Spaemann
Sich positionieren:
Lassen sich Determination und Freiheit vereinbaren?
- These der Komparatibilisten
Michael Pauen, Peter Bieri: Handwerk der Freiheit
- These der LibertarierGeert Keil
Sich positionieren zu der Debatte, die Wolf Singer und Gerhard Roth über den freien Willen angestoßen haben
=> Reflexions- und Diskursfähigkeit
Kennen der konfessionellen Kontroverse um
Freiheit Luther, De servo arbitrio
Schelling, Freiheit eines Christenmenschen/ Robert Spaemann
- Schwierigkeit der Integration eines religiösen Freiheitsbegriffs in ein naturwiss. Weltbild
Jürgen Habermas
Sich positionieren: Lassen sich vernünftige Begründungszusammenhänge auf die empirische Welt der Kausalzusammenhänge zurückführen?
Kennen und sich positionieren:
Naturalismus in der Kritik
=> RE/e GK und LK 11, LB 1
Begriff Naturalismus
Kanitscheider, Spaemann, Fuchs